Ich gehöre ganz klar zu den Befürwortern der Ortsumgehung von Premnitz und werde mich auch weiterhin für eine schnelle Realisierung einsetzen. Ich begleite den Prozess der Ortsumgehung aktiv seit dem Jahr 2014 und ich habe dafür gesorgt, dass sich die CDU Premnitz und später auch parteiübergreifend die Stadtverordneten klar positioniert haben und sich mehrheitlich für die Ortsumgehung ausgesprochen haben.
Natürlich gab es bei verschiedenen Veranstaltungen auch immer einzelne Kritiker, aber diese waren stets in deutlicher Unterzahl.
Ehrlicher Weise muss ich aber auch sagen und da stimme ich mit den Kritikern überein, gefällt mir der nötige Eingriff in die Natur natürlich nicht, aber nach Abwägung aller Faktoren ist dies ein „notwendiges“ Übel, welches durch Ausgleichspflanzungen an anderer Stelle ein Stück weit relativiert wird.
Ich sehe in der Ortsumgehung die Voraussetzung unsere Stadt lebenswerter zu machen und im Allgemeinen die Lebensqualität und die Verkehrssicherheit zu erhöhen.
Wir sollten auch nicht vergessen, dass durch den Bund der Ausbau / die Erweiterung der Autobahn 14 vorangetrieben wird und somit mittelfristig auch LKW-Verkehr über die Anschlussstelle Stendal und dann folgend über Rathenow nach Premnitz kommt. Dann hätten wir – ohne Ortsumgehung – neben den LKW-Schwerpunkten Döberitz und Alte Hauptstraße sowie Bergstraße in Premnitz mit Mögelin einen dritten Schwerpunkt.
Die Ortsumgehung von Premnitz ist Bestandteil eines ganzen Maßnahmenkataloges, welcher auf der Strecke zwischen Rathenow und der Autobahnanschlussstelle Brandenburg umgesetzt wird. Die ganze Strecke wird ertüchtigt und die lange geforderte schnellere Autobahnanbindung wird dadurch ein Stück weit realisiert.
Auf ein Argument der Kritiker möchte ich an dieser Stelle noch eingehen. Es wird immer wieder behauptet, dass Premnitz mit einer Ortsumgehung ein verschlafenes Städtchen wird und sich Stück für Stück abschafft. Gerade die Gewerbetreibenden an der B102 werden unter der Umgehung leiden.
Ich sehe das aber komplett anders, denn ich glaube nicht, dass der Fortbestand der Gewerbetreibenden an der B102 und der Lebendigkeit unserer Stadt von den Durchreisenden und dem LKW-Verkehr abhängt. Hier spielen vielmehr demographische Faktoren eine Rolle, welche aber so gar nichts mit der Ortsumgehung zu tun haben. Ich kann natürlich nicht bestreiten, dass z.B. die Tankstellen den ein oder anderen Kunden verlieren werden, aber so dramatisch wird das bei den Investoren und Pächtern anscheinend nicht gesehen, denn in Rathenow Süd wurde – obwohl die Ortsumgehung kommen soll – eine neue Tankstelle errichtet.
Letztendlich sind es wohl persönliche Interessen, die die Kritiker dazu bewegen gegen eine Ortsumgehung vorzugehen und der lange geforderten Maßnahme Steine in den Weg legen.